„Der Zweifel ist der Beginn der Wissenschaft. Wer nichts anzweifelt, prüft nichts. Wer nichts prüft, entdeckt nichts. Wer nichts entdeckt, ist blind und bleibt blind.“ (Teilhard de Chardin, 1881-1955, frz. Theologe, Paläontologe u. Philosoph)

Die Brücke über die Meerenge von Messina

von Klaus Füßer, Marcus Lau und Giuseppe Nastasi
in der Zeitschrift EurUP 4/2010, S. 156 ff. sowie in der englischen Version in der Zeitschrift JEEPL 7.3/2010, S. 245-266 veröffentlicht
Stand: 3. Dezember 2010

Die Idee, eine feste Verbindung zwischen Sizilien und dem europäischen Festland herzustellen, ist alt. Italiens Ministerpräsident Berlusconi ist fest entschlossen, diese Wirklichkeit werden zu lassen, wofür er bereits in seiner ersten Amtszeit den planerischen Grundstein gelegt hat. Eine mehr als drei Kilometer lange an ihrem höchsten Punkt 65 m hohe Brücke soll inmitten einer erdbebengefährdeten Region errichtet werden. Es geht in erster Linie um ein Statussymbol, das im Übrigen rund 6 Mrd. Euro kosten wird. Unabhängig von der politischen Umstrittenheit dieses Jahrhundertprojekts sind zahlreiche Rechtsfragen aufgeworfen, insbesondere bereiten die – noch nicht vollständig absehbaren – Auswirkungen auf die sensible, von Natura 2000 geschützte Umgebung Sorgen, die die italienischen Behörden ebenso wie die hiermit befassten Gerichte bislang aber beiseite geschoben haben. Der Beitrag geht dem kritisch nach.